Description
Die 1979 und 1985 von Erwin Dickhoff herausgegebenen Bücher „Essener Straßen“ und „Essener Köpfe“ gehören zu den am meisten genutzten lokalhistorischen Nachschlagewerken im Ruhrgebiet.
Der Historische Verein, namentlich seine Mitglieder Michael Imberg, Dr. Frank Knospe und Klaus Kaiser hatten Ende 2011 die Idee, das großartige Lebenswerk von Erwin Dickhoff fortzuschreiben. Eine Neuauflage war – dem Aufwand geschuldet – zunächst ausschließlich für den Internetauftritt im „Historischen Portal Essen“ geplant, da einzelne Beiträge über Jahre zum großen Ganzen anwachsen können (www.geschichte.essen.de). Relativ schnell wurde aber deutlich, dass dies den Büchern „Essener Köpfe“ und „Essener Straßen“ nicht gerecht würde. Begeistert von dieser Idee sagte Erwin Dickhoff seine volle Unterstützung zu, verstarb aber leider ganz unerwartet am 1. Juni 2012. Umso erfreulicher ist, dass seine Frau und seine Kinder die Nutzungsrechte für „die Köpfe“ dem Historischen Verein und für „die Straßen“ der Stadt Essen übertragen haben. Die Ideengeber danken an dieser Stelle Monika Dickhoff, Birgit Jagnow geb. Dickhoff und Christian Dickhoff noch einmal ganz herzlich für diese Unterstützung.
Erwin Dickhoff hat bis in die achtziger Jahre mit der Recherche von mehr als 3000 Straßennamen und Straßenumbenennungen begonnen. Verursacht durch mehrere Eingemeindungsphasen, musste er deren Geschichte mühsam aus zahlreichen Archiven zusammengetragen. Mittlerweile ist dieses Wissen zentral bei der Stadt Essen verfügbar, das hat die Fortschreibung des Buches „Essener Straßen“ erwartungsgemäß vereinfacht. Wir können auf klare Fakten und Beschlüsse der Stadtverwaltung zurückgreifen. Gegenüber der ersten Auflage von 1979 wuchs der Umfang von 3155 auf 3360 Straßennamen (Stand März 2015). Das Verfahren zur Benennung selbst ist jedoch nach wie vor eine Politikum. Die Namen waren schon immer ein Spiegel der Stadtgeschichte und des gesellschaftlichen Wandels, was sich seit mehr als 200 Jahren auch in den zahlreichen Grundsätzen zu deren Benennung wiederholt. Der Rat der Stadt Essen hat die Grundsätze für die Straßenbenennung zuletzt am 30.01.2013 beschlossen.
Bei den Köpfen gestaltete sich dies etwas schwieriger. Wie sollte man an die „neuen“ Köpfe kommen? Als Auftakt schaltete der Historische Verein einen allgemeinen Aufruf in den Tageszeitungen, bei den Geschichts- und Bürgervereinen, bei den Kirchenverwaltungen, Unternehmen, Historikern usw. und bat um Vorschläge für die „Essener Köpfe“.
Mit 623 Vorschlägen wurden die Erwartungen weit übertroffen. Aber wer wollte jetzt entscheiden, wer wirklich ein wichtiger „Essener Kopf“ ist? Nach reiflicher Überlegung wurde ein fachlich fundiertes, zweistufiges Auswahl-Verfahren gewählt:
1. die Bildung eines Redaktionsteams, das die vorgeschlagenen Köpfe sichtete und zu einer ersten Wertung ordnete und
2. die Bildung eines Beirates, der alle Vorschläge noch einmal prüft und letztendlich entschied, wer als Kopf in das Buch endgültig aufgenommen werden sollte.
Nach mehreren gemeinsamen Sitzungen von Redaktionsteam und Beirat und unter ausgiebiger Prüfung, blieben nach Abzug der Doppel- Mehrfachnennungen und der verworfenen Vorschläge immerhin noch 282 Persönlichkeiten als zukünftige „Neue Köpfe“ übrig. Alle Beteiligten haben bei der Auswahl und der Entscheidung nach bestem Wissen gehandelt und dabei die Devise von Erwin Dickhoff übernommen.
„Die „Essener Köpfe“ erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mit der Aufnahme einer Persönlichkeit in das vorliegende Werk ist keine Wertung verbunden. Die Länge der Darstellung besagt nichts über die Bedeutung der Persönlichkeit.“
Die neuen Kurz-Biographien zu den Köpfen wurden in der Hauptsache von der Historikerin Birgit Hartings und die Informationen zu den neuen Straßen von Herrn Norbert Kostanowicz gesichtet, recherchiert und geschrieben. Ihnen beiden gebührt ein ganz besonderer Dank, wie auch allen weiteren fleißigen Helfern, die Rechercheergebnisse beisteuerten, mit Rat und Tat zur Seite standen, Abbildungen zur Verfügung stellten oder Korrektur lasen.
Aus besonderem Respekt vor der Gesamtleistung von Erwin Dickhoff haben wir uns entschlossen, seine Texte als Zeitdokumente zu verstehen und keiner Runderneuerung zu unterziehen. Nur da, wo es zum heutigen Verständnis nötig erschien, wurden einige behutsame Anpassungen vorgenommen.
Neuauflage und Vorstellung der Bücher „Essener Straßen“ und der „Essener Köpfe“
Ende November 2015 war es soweit, die angekündigten Nachschlagewerke kamen in den Buchhandel.
Inzwischen sind die Bücher im Buchhandel nicht mehr erhältlich. Sie haben aber noch die Möglichkeit die Bücher über den HistorischenVerein direkt zu bestellen: