Eltingviertel

Eltingviertel

Das Gebiet nördlich des Viehofer Platzes wird in Erinnerung an den Essener Bauunternehmer, Sägewerksbesitzer und langjährigen Stadtverordneten Hermann Elting (1838-1898) als „Eltingviertel“ bezeichnet. Zwischen 1880 und 1895 schufen hier Unternehmerpersönlichkeiten wie Hermann Elting, Carl Moschkau oder der Architekt Hermann Kreutzer den dringend benötigten Wohnraum, vor allem für Bergleute und ihre Familien. Die Zusammendrängung der Menschen in den Arbeiterhäusern mit ihrer Hinterhofnutzung, den Toiletten auf dem Hof oder auf dem Treppenabsatz führte zu heute kaum mehr vorstellbaren hygienischen und sozialen Missständen.
Viele der denkmalgeschützten Häuser sind mit Stuckaturen der Renaissance, Ziegelverblendsteinen oder Fliesen dekoriert. An der Beisingstraße beeindruckt die um 1893 erbaute Evangelische Volksschule. Nur wenige Schritte entfernt, auf dem Gelände des früheren Nordfriedhofs an der Peterstraße, steht seit 1958 das für den Kopstadtplatz 1891 geschaffene Kriegerdenkmal. Mit einer ins Heroische gesteigerten Szene auf dem Schlachtfeld wird der Opfer der preußischen Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 gedacht. Indirekt verweist das von Ernst Seger geschaffene Denkmal auf die Reichsgründung unter preußischer Führung.
An der Altenessener Straße lagen die Förderanlagen der Zeche-Victoria-Mathias (Schacht Gustav), die um 1900 zahlreiche Häuser des Eltingviertels aufkaufte, sowie die erste Zentrale des 1898 gegründeten „Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes“ (RWE).