Einmannbunker und Segeroth-Friedhof

Einmannbunker und Segeroth-Friedhof

Einmannbunker sind selten gewordene Zeugen des Zweiten Weltkrieges. Da das Ruhrgebiet heftigen Bombenangriffen ausgesetzt war, existierten neben den Hochbunkern auch zahlreiche dieser Kleinstbunker, so auch auf dem Essener Stadtgebiet. Sie standen überall dort, wo einzelne Personen keine geeigneten Schutzräume während eines Luftangriffes vorfanden, insbesondere am Rande großer Flächen, an militärischen Einrichtungen, Bahnanlagen oder auf dem Gelände großer Fabriken. Sie dienten dem Splitterschutz und ggf. dem Trümmerschutz. Bei Tieffliegerbeschuss waren sie ein sicherer Zufluchtsort.
Im Segeroth wurde im Jahr 2013 ein Einmannbunker entdeckt und als erste in Essen dokumentierte „Splitterschutzzelle“ unter Denkmalschutz gestellt. Er ist aus Stahlbeton und erinnert in seiner Form an einen Zuckerhut. Der Standort befindet sich östlich der ehemaligen Krupp Werksbahn und der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft, knapp außerhalb des Kruppschen Fabrikgeländes. Es wird vermutet, dass er zwischen 1939 und 1943 an der Bahnstrecke als Zufluchtsort bei Fliegerangriffen für Bahnbedienstete zur Verfügung stand. Die vier Sehschlitze dienten zur Beobachtung und Belüftung. Die Öse an der Spitze wurde zum Transport benutzt.
Der von hier aus zugängliche, frühere Segerothfriedhof (Ökopark Segeroth) wurde ab 1863 angelegt und bis 1891 mehrfach erweitert. Neben einer Reihe gründerzeitlicher Grabmonumente sind die Gedenksteine für die Grubenunglücke auf den Zechen Victoria-Mathias (1921) und Helene Amalie (1922) stadtgeschichtlich besonders bemerkenswert. Auf dem jüdischen Friedhof am Assmannweg haben sich zahlreiche Gräber und Grabdenkmäler jüdischer Familien erhalten.