B.M.V. Hirschlandplatz

B.M.V. Hirschlandplatz

Auf dem heutigen Hirschlandplatz befand sich seit 1299 der Beginenkonvent „Im Alten Hagen“, von 1652 bis 1931 Kloster und Schule der Augustiner Chorfrauen der Congregatio Beatae Mariae Virginis (B.M.V.).

1652 übergab die Äbtissin des Essener Frauenstiftes, Anna Salome von Salm-Reifferscheidt, den nahezu unbewohnten Beginenkonvent den Augustiner Chorfrauen B.M.V., einem Lehrorden. Es war das erste Frauenkloster in Essen. Die Schwestern eröffneten die sog. „französische Schule“, die mit einem Internat verbunden war; sie war bis 1830 die einzige höhere Schule für Mädchen in Essen, außerdem bestand von Anfang an die „deutsche Schule“, eine Volksschule. Schulgeld wurde nicht verlangt, um Mädchen aus allen Bevölkerungsschichten Bildung zu ermöglichen, es gab noch keine allgemeine Schulpflicht. Während der Säkularisation des Kirchenbesitzes 1803 blieb das Kloster erhalten, doch mussten im sog. Kulturkampf zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche z. Zt. Bismarcks die Schwestern Essen 1876 verlassen. 1889 konnten sie zurückkehren und erhielten die Genehmigung zur Wiedereröffnung der höheren Schule, aber nicht der Volksschule; es gab auch kein Internat mehr. 1909 erhielt die B.M.V.-Schule die staatliche Anerkennung, 1929 fand das erste Abitur statt. Aus Platzmangel wurden 1931 Kloster und Schule nach Essen-Holsterhausen verlegt (heutiger Standort), die Schule hatte damals ca. 1000 Schülerinnen, das Kloster 50 Schwestern. Nach dem Umzug wurden die Gebäude abgerissen.