Grillo-Theater

Mit dem 1890-1892 errichteten Bau erhielt Essen als erste Stadt im Ruhrgebiet ein städtisches Theater.

Schon vor dem Theaterbau gab es in Essen ein Theaterleben. Wandertruppen traten in Gaststätten oder auch in Scheunen oder Zelten auf. Diese Situation änderte sich mit der Initiative des Unternehmers Friedrich Grillo (1825-1888). Am 14. Oktober 18 87 hatte Grillo in der Essener Stadtverordnetenversammlung erklärt, dass er seiner Heimatstadt ein Theater zu bauen gedenke. Doch noch vor Unterzeichnung der Schenkungsurkunde starb er. Seine Witwe Wilhelmine Grillo, geborene von Born, führte seinen Willen aus und spendete 685.000 Mark für den Bau.

Der Berliner Heinrich Seeling, einer der führenden Theaterarchitekten im Deutschen Reich, entwarf ein monumentales Gebäude. Mit Kuppel und Freitreppe erhielt das Theater einen repräsentativen Charakter, der sich von der damaligen kleinstädtischen Bebauung der Innenstadt stark abhob.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Theatergebäude fast vollständig zerstört. Erst Ende 1950 konnten wieder Aufführungen stattfinden. Den Wiederaufbau des nun nach seinem Mäzen benannten Theaters unterstützten Essener Bürger und Unternehmer durch zahlreiche Spenden. Es entstand ein schlichteres Gebäude in neuklassizistischer Prägung mit einem Portalvorbau.