Kapuzinerkloster

Zwischen Kapuzinergasse und Lindenallee befanden sich vom ausgehenden 13. bis zum 19. Jahrhundert nacheinander ein Beghinenkonvent, eine Kapuzinerniederlassung und ein Kon­vent der Barmherzigen Schwestern vom gemeinsamen Leben der heiligen Elisabeth.

1288 stiftete der Essener Kanoniker Heinrich von Kettwich sein in der Nähe des Kettwiger Tores gelegenes Anwesen, um einer Gemeinschaft von Frauen dort ein frommes Leben zu ermöglichen. Dies war die Geburtsstunde des Beghinenkonvents »Im Kettwig«, des ältesten der insgesamt sechs Essener Konvente.
Die ehelos lebenden Schwestern widmeten sich dem Gebet, der Krankenpflege und der Garnspinnerei, waren jedoch keiner Ordensregel unterworfen und durften jederzeit ihre »Wohngemeinschaft« wieder verlassen. Der von etwa zehn bis zwölf Personen gebildete Kon­vent ließ in den 1460er Jahren eine Kapelle errichten.
Als der Konvent zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf wenige Schwestern geschrumpft war, siedelte die Äbtissin des Stifts, Maria Clara von Spaur, hier Kapuziner an, um die 1563 zum Protestantismus übergetretene Bürgerschaft im katholischen Sinne zu beeinflussen.

Das 1618 – 1620 erbaute Kloster, dessen baufällig gewordene Kirche in den 1740er Jahren neu aufgeführt wurde (abgebrochen 1912), schloss 1834 seine Pforten.

Nach einer gründlichen Renovierung der Gebäude hatten die Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth seit 1843 hier ihr Kloster, in dem sie bis 1893 Kranke pflegten. Die Kapuzinerniederlassung war namengebend für diese Gasse, die ihren heutigen Namen zumindest seit Anfang des 18. Jahrhunderts trägt.