Heckingsturm

Im Jahre 1865 fielen die letzten Reste der Essener Stadtbefestigung. Der mittelalterliche Heckingsturm war einer von mindestens sechs Rundtürmen, welche die Mauer zwischen den vier Toren verstärken sollten. War die Stadtmauer bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts noch in großen Teilen erhalten, so führte die Industrialisierung zum Abriss der ca. sechshundert Jahre alten Befestigung.

Ende Oktober/Anfang November 1995 wurde in dreiwöchiger Grabungstätigkeit ein ca. 2 x 6 m großer Suchschnitt im Bereich der Kreuzung Kastanienallee/ Turmstraße eröffnet, um die genaue Lage und Erhaltung des aus alten Kartenwerken bekannten Heckingsturmes zu erkunden.
Der Untergrund bestand in den oberen vier Metern aus modernen Aufschüttungen, aus denen vor allem Keramik des 18./19. Jahrhunderts, darunter Irdenware, Schieferplatten von der Abdeckung des Turms sowie Ziegel und Sandsteinblöcke geborgen werden konnten. Einige dieser Funde stehen wohl mit dem Abriss des Turmes in Zusammenhang. Unterhalb dieser Aufschüttung fanden sich in 4,5 m Tiefe, in den gewachsenen Boden eingetieft, die noch 60 cm hoch erhaltenen Überreste einer aus Sandsteinen im Mörtelverband gesetzten, stark verdrückten, grob Nord-Süd orientierten Mauer. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die nordöstliche Kante des Turmfundamentes.

Aufgrund alter Fotografien und alten Kartenmaterials lässt sich der Durchmesser des ehemaligen Rundturmes auf ungefähr 7,30 m, die Höhe mit ca. 19 m berechnen. Die weiteren Turmfundamente, sofern sie erhalten sind, liegen noch unterhalb der Straßenkreuzung Kastanienallee / Turmstraße.