Nie zuvor - und auch nie danach(!) - hat es in Deutschland eine gewaltigere Absatzaktion für die heimischen Winzer gegeben: Unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ entfaltete das NS-Regime in den Friedensjahren des Dritten Reiches eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als geradezu nationale Tat beschwor. Und mehr noch: Zwischen 1935 und 1937 übernahmen annähernd 1.000 Städte vom Rheinland bis nach Ostpreußen besondere „Weinpatenschaften“ für einzelne Winzerorte, wobei im Rahmen eines im ganzen Reich stattfindenden „Festes der deutschen Traube und des Weines“ vom Parteiapparat der NSDAP allerorten volkstümliche Weinfeste und Umzüge organisiert worden waren. Der Volksmund machte daraus rasch die Parole: „Saufen für den Führer!“ Tatsächlich wurde den deutschen Winzern damit seitens des Hitlerstaates eine propagandistische Aufmerksamkeit gewidmet, wie sie keiner anderen vergleichbaren Berufsgruppe in den Jahren der Hitlerdiktatur je zuteil geworden ist...
Auch in der Kruppstadt Essen beteiligte man sich eifrig an dem parteiamtlichen Trinkgelage, wobei der Ruhrmetropole unter anderem der Landkreis Wittlich an der Mosel als „Patenkind“ zugeteilt worden war.
Ort/Treffpunkt
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, Vortragsraum
Veranstalter
Historischer Verein
Kosten
keine
Hinweis
keine Anmeldung erforderlich
Teilnehmer
zurzeit maximal 50 Personen
Ernst-Schmidt-Platz 1
45128 Essen