Dr. Ernst Schmidt, der seine 1998 erschienene Autobiographie mit „Vom Staatsfeind zum Stadthistoriker. Rückblick auf mein bewegtes Leben“ überschrieb, begann nach dem Ende seiner aktiven politischen Laufbahn als KPD-Funktionär, Verurteilung wegen Staatsgefährdung und damit verbundenem Gefängnisaufenthalt, in den 1960er Jahren mit der Erforschung der Geschichte der Essener Arbeiterbewegung und der Geschichte des Nationalsozialismus in Essen (Verfolgung und Widerstand, jüdische Geschichte, Fremdarbeiter, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen u.v.a.). Neben dem Aufbau eines umfangreichen und bis in die Gegenwart intensiv genutzten Archivs, das heute zum HdEG/Stadtarchiv gehört und zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema, setzte sich Ernst Schmidt u. a. mit Detlev Peukert, Gustav Streich und Theo Gaudig für die Umgestaltung der Alten Synagoge zur Mahn- und Gedenkstätte der Stadt Essen ein und war beteiligt an der Konzeption der Ausstellungen. Als Zeitzeuge vermittelte er seine eigenen Erlebnisse und die Ergebnisse seiner Forschungen bei alternativen Stadtrundfahrten und Besuchen von Schulklassen in der Alten Synagoge aber auch in Schulen. Daneben engagierte er sich in der Initiative zur Aufstellung von Hinweis- und Gedenktafeln zur Erinnerung an die NS-Zeit an authentischen Orten in den verschiedenen Stadtteilen Essens (s. Ernst Schmidt/Michael Zimmermann „Essen erinnert“, Essen 2002) ebenso wie bei der "Aktion Stolpersteine". Das „bewegte“ Leben von Ernst Schmidt und seine Bedeutung für die „Erinnerung“ an die NS-Zeit in Essen werden in diesem Vortrag beleuchtet.
Ort/Treffpunkt
Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, Vortragsraum
Veranstalter
Historischer Verein
Kosten
keine
Hinweis
keine Anmeldung erforderlich
Teilnehmer
zurzeit maximal 50 Personen
Ernst-Schmidt-Platz 1
45128 Essen